Die Orgel
Gleich nach der Einweihung der Kirche wurde der Beschluss gefasst, eine neue Orgel für die Kirche anzuschaffen. Beiträge und Spenden an den Kirchenbauverein wurden ab 1. Januar 1959 diesem Zweck zugewandt. Im April 1962 wurde die Firma Ott in Göttingen mit der Anfertigung beauftragt. Gute zwei Jahre dauerten die Verhandlungen mit dem Landeskirchenmusikdirektor Graf über die Disposition des Instruments, danach verzögerte sich der Beginn der Ausführung, weil die Firma überlastet war. Erst im September 1968 wurde endlich die Orgel eingebaut und am zweiten Advent feierlich unter Pfarrer Ludwig Kayser eingeweiht. Sie löste das bis dahin für die Kirchenmusik eingesetzte Harmonium ab.
Blick auf das Hauptwerk der Orgel
Seit Bestehen der Kiche ist die Orgelmusik in Jägersburg fest mit einem Namen verknüpft: Hans Enkler. Seit 1956 ist er Organist in Jägersburg. Nach fast 50 Jahren hat Herr Hans Enkler Ende 2006 seinen Dienst niedergelegt. Matthias Jung aus Jägersburg, der an der Orgel in Jägersburg von Herrn Brill aus Bexbach unterrichtet wurde, übernahm seitdem diesen Dienst zusammen mit der Organistin von Waldmohr, Barbara Jung.


Registrierung:
Die Orgel besitzt 1146 Orgelpfeifen. Die Ott-Orgeln zeichnen sich durch eine Besonderheit aus: Der Spalt, welcher für die Erzeugung des Tones in den Pfeifen verantwortlich ist, ist nur wenige hundertstel Millimeter breit.
Hauptwerk
- Prinzipal (8')
- Rohrflöte (8')
- Oktave (4')
- Kleingedackt (4')
- Gemshorn (2')
- Mixtur 5-fach (1 1/3')
- Trompete (8')

Brustwerk
- Gedackt (8')
- Koppelflöte (4')
- Prinzipal (2')
- Sesquialtera (2f)
- Scharff 4-fach (1')
- Tremulant

Pedal
- Subbass (16')
- Oktavbass (8')
- Prinzipal (4')
- Posaune (16')

Die Glocken
Am 12. September 1956 wurden die fünf Glocken für das Geläut der Adventskirche feierlich eingeholt und die Taufglocke auf dem Platz vor der Kirche angeschlagen. Alte und junge Gemeindeglieder schlugen die Glocke an. Sie kamen aus einer jungen saarländischen Glockengießerei. Nur wenige Jahre, nämlich von 1953 bis zur Eingliederung des Saarlandes in die BRD, gab es Glockenguss an der Saar.
Am 12. September 1956 wurden die fünf Glocken in einem Festzug durchs Dorf auf einem geschmückten Wagen eingeholt.
Die Glocken sind gestimmt auf die Töne c' - g' - h' - d'' - e ''. Sie haben die Gewichte 172, 246, 426, 700 und 1160kg und tragen folgende Inschriften:
- Taufglocke: + CHRISTUS SPRICHT ICH BIN DER GUTE HIRTE +
- Morgenglocke: + CHRISTUS SPRICHT: ICH BEI EUCH ALLE TAGE +
- Mittagsglocke: + CHRISTUS SPRICHT: ICH BIN DAS BROT DES LEBENS +
- Abenbetglocke: + CHRISTUS SPRICHT: ICH BIN DAS LICHT DER WELT +
- Sonntags / Totenglocke: +CHRISTUS SPRICHT: ICH BIN DIE AUFERSTEHUNG UND DAS LEBEN +
Pfarrer

Tel: 06841-78860
Mail:
Frühere Pfarrer
- Hans Joachim Belitz (1959 - 1960)
- Ludwig Kayser (1960 - 1977)
- Ingo Holzapfel (1977 - 1979)
- Arthur Schweizer (1979)
- Rolf Freudenberg (1979 - 1990)
- Sabine Hofäcker (1990 - 1991)
- Esther Massar (1991 - 1995)
- Peter Butz (1991 - 1995)
- Ralph Walter Krieger (1995 - 2002)
- Peter und Marlies Butz (2002 - 2007)
- Gernot Weiser (2008-2013)
- Hans-Jürgen Bechert (2007-2014)
Kirche
Vorgeschichte
Die Protestanten aus Jägersburg mit seinen Annexen Altbreitenfelderhof und Websweilerhof gehörten zur Kirchengemeinde Waldmohr, sie wurde von einem gemeinsamen Presbyterium geleitet, die Jägersburger Protestanten gingen in die Waldmohrer Kirche zum Gottesdienst, die Kinder nach Waldmohr zur Konfirmandenstunde. Die von der französischen Besatzungsmacht gezogene Saargebietsgrenze war langlebiger nicht nur als die Berliner Sektorengrenze, sondern auch als die kulturelle Einheit der Gegend und der Gemeinden, die sie trennte. So mahnte Joachim Belitz (Pfarrer in Waldmohr und Jägersburg) in seinen Berichten an die Kirchenleitung in Speyer gerade die kulturelle Verschiedenheit und die anderen Lebensumstände im Saarland als Grund für eine eigene Kirche und eine selbständige Kirchengemeinde in Jägersburg an.
Die Geburtsstunde der Gemeinde schlug am 29. November, dem ersten Adventssontag des Jahres 1953, als die Jägersburger Protestanten ihre erste eigene Glocke einweihten. Von nun an begleitete diese eigene Glocke, die im Schulturm ihren Platz fand, das Leben und das Sterben der Jägersburger Protestanten. Sie trägt die Inschrift: + Werft euer Vertrauen nicht weg, welches eine große Belohnung hat + Hebräer 10,35
Die Ausschussmitglieder des am 1. Advent 1953 gegründeten Kirchenbauvereins.
Bei der Feier nach der Glockenweihe im Saal Winkelmann rief Pfarrer Belitz zur Gründung eines Kirchenbauvereins auf. Alle Anwesenden stimmten zu und so wurde an diesem Nachmittag der Protestantische Kirchenbauverein Jägersburg gegründet. Am 12. September 1954 fand eine Ortsbesichtigung mit Vertretern des Landeskirchenrats, der Baubehörden, des Presbyteriums, dem Dekan und dem Pfarrer statt, bei dem man sich einstimmig auf den Bauplatz Am Geisenrech einigte.
Planung und Bau der Adventskirche
"Schon manchmal im Verlauf der letzen Jahrzehnte war in der prot. Parochialgemeinde Jägersburg mit ihren Annexen der Wunsch geäußert worden, wieder - wie vor vielen Jahrhunderten - ein eigenes Gotteshaus zu besitzen. Es fehlte jedoch am notwendigen Mut zum fröhlichen Wagnis. Erst im Jahre 1953 erweckte Gott in einigen Gemeindegliedern den Mut, die Sache tatkräftig anzupacken."
Mit diesen Worten begann der damalige Ortspfarrer Belitz in der Festschrift zur Einweihung der Kirche 1956 die Geschichte ihrer Entstehung. Der Mann, der die Jägersburger mit einem Lichtbildervortrag davon überzeugte, eine moderne Kirche zu bauen, war der Architekt Professor Rudolf Krüger aus Saarbrücken. Eine Besonderheit der Planung ist der vom Kirchenschiff abgetrennte schlanke Turm.
Ziel war es ein Gemeindezentrum zu bauen: Gemeindehaus, Jugendheim und Pfarrhaus sollten zur Kirche hinzukommen
Am Osterdienstag 1954 begannen viele freiwillige Helfer ihre Arbeit im Steinbruch. So wurden in diesem Jahr 2724 unbezahlte Arbeitsstunden von Gemeindemitgliedern geleistet. Unternehmer und Lastwagenbesitzer stellten unentgeltlich ihre Fahrzeuge und Fahrer zur Verfügung. Am 5. Juni 1955 konnte der erste Spatenstich erfolgen und bereits am 4. September feierlich der Grundstein gelegt werden. Trotz des früh einsetzenden Herbstwetters konnte am 31. Dezember 1955 der letze Ziegel aufs Dach gelegt werden.
Der Glockenturm vor seiner Vollendung
Am 1. Advent 1956 konnte schließlich die Adventskirche eingeweiht werden. In einer gewaltigen gemeinsamen Anstrengung haben die Jägersburger Protestanten ihre Kirche gebaut. Der Name Adventskirche bedeutet Ankunfts-Kirche, also das Warten darauf, dass der Herr kommt und alles neu macht.
Die Adventskirche heute

Anregungen aus der Schweiz: Schlanke Fensterstege für die großflächigen Altarfenster, geweitter Altarraum, Fensterband unter der Decke des Schiffs
Der sonntägliche Gottesdienst
Für weitere Informationen gibt es die Festschrift: 50 Jahre Adventskirche Jägersburg, die Sie für 10€ nach dem Gottesdienstbesuch erwerben können. Es sind auch ältere Festschriften zur Einsichtnahme vorhanden.



